Stadt Neu Isenburg

Klassik, Oper & Operette

Konzert-Matinée

Zum Geburtstag von Kammersängerin Anny Schlemm

Anny Schlemm

Mit Sektempfang ab 10:30 Uhr.

Anny Schlemm gehört zu den großen Sängerinnen des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum. Während ihrer über 50 Jahre andauernden Bühnentätigkeit hat Anny Schlemm bisher mehr als 135 Partien verkörpert. Dabei entwickelte sich ihre Stimme vom lyrischen und jugendlich-dramatischen Sopran über das Mezzo-Fach bis hin zum dramatischen Alt. Sie wurde 1963 an der Oper Frankfurt zur Kammersängerin ernannt und ist außerdem Ehrenmitglied des Opernhauses Halle, der Komischen Oper Berlin (1988) und der Oper Frankfurt (1999).

Von Neu-Isenburg aus eroberte Kammersängerin Anny Schlemm die Bühnen der Welt. Stationen ihrer Erfolge, ebenso wie jene von Tenor Franz Völker, zeigt das Stadtmuseum in einer Sonderausstellung, die nun zum Geburtstag von Anny Schlemm in Form eines Konzertes ihren Ausklang findet. Sopranistin Betsy Horne, begleitet von Pianistin Julia Palmova, gibt hierbei eine Auswahl von Schlemms bekanntesten Rollen wieder.

Anny Schlemm

Wurde 1929 in Neu-Isenburg geboren und erhielt ihre Gesangsausbildung in Halle an der Saale. Bereits im Alter von 17 Jahren wurde sie am dortigen Landestheater engagiert. 1946 debütierte sie als Nanette in Lorzings „Der Wildschütz“, es folgten Zerline in Mozarts „Don Giovanni“, Sophie in Strauss’ „Der Rosenkavalier“, Ännchen in Webers „Der Freischütz“, die Titelpartie in Orffs „Die Kluge“ sowie Despina in Mozarts „Cosi fan tutte.

Ab 1949 war Schlemm an der Komischen Oper Berlin verpflichtet, wo sie als Viola in Walter Felsensteins Inszenierung von Artur Kusterers „Was ihr wollt“ debütierte. In weiteren Felsenstein-Inszenierungen gestaltete sie u.a. Cherubin in Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“, Micaela in Bizets „Carmen“, Agathe im „Freischütz“ und Desdemona in Verdis „Othello“.  Seit 1952 war sie gleichfalls Mitglied im Ensemble der Oper Frankfurt. Nach dem Wechsel ins Mezzo-Fach sang sie hier Partien wie Herodias in Strauss’ „Salome“, die Küsterin in Janàceks „Jenufa“, die Mrs. Quickly in Verdis „Falstaff“, die alte Gräfin in Tschaikowskys „Pique Dame“, die Ulrica in Verdis „Un ballo in maschera“ und die Mutter in Fortners „Bluthochzeit“. 1989 wirkte Anny Schlemm u.a. in der Uraufführung von John Cages „Europeras 1&2“ mit und feierte in über 175 Vorstellungen nicht nur in Frankfurt triumphale Erfolge als Klytämnestra in Strauss’ „Elektra“.

Ab 1963 gab Anny Schlemm über zwei Jahrzehnte lang in 275 Aufführungen die Boulotte in Offenbachs „Ritter Blaubart“, u.a. in Moskau, Stockholm und Budapest. Weitere Engagements und Gastspiele verbanden Anny Schlemm mit den Staatsopern von München, Stuttgart, Hannover, Hamburg und Berlin sowie den Opernhäusern von Köln, Düsseldorf, Dresden und Wien. Auch sang sie in Amsterdam, Genf, Paris, London, Barcelona, Rom, Toronto und San Francisco. Daneben war sie bei den Festspielen von Schwetzingen, Edinburgh und Glyndebourne zu Gast und verkörperte im Jahre 1978 in Bayreuth die Mary in Wagners „Der fliegende Holländer“.

An der Komischen Oper Berlin sang sie in den letzten Jahren die Amme in Goldschmidts „Der gewaltige Hahnrei“, die Babaricha in Rimskij-Korssakows „Das Märchen vom Zaren Saltan“ sowie die Pique Dame-Gräfin. In Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“ übernahm Anny Schlemm die Partie der Öffentlichen Meinung.

Eine ihrer letzten Fankfurter Rollen war die Mama Lucia in Mascagnis „Cavalleria rusticana“, mit der Anny Schlemm noch in der Saison 2002/03 an den Main zurückkehrte. Zahlreiche Schallplatten-Einspielungen runden die künstlerische Tätigkeit Anny Schlemm ab.

Weitere Ehrungen:

1999 Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Stadt Neu-Isenburg

2000 Verleihung des Joana-Maria-Gorvin-Preises

 

 

Betsy Horne

Betsy Horne

Die kalifornische Sopranistin Betsy Horne ist international freischaffend als Opern- und Konzertsängerin tätig. Zu ihren Kernpartien gehören die Marschallin, Ariadne, Elisabeth in Tannhäuser, Elsa in Lohengrin, Sieglinde und viele mehr. Nach Festengagements in Wiesbaden war sie u.a. an der Deutschen Oper Berlin oder bei den Bayreuther Festspielen zu erleben.

Julia Palmova

Julia Palmova

Julia Palmova absolvierte ihr Klavierstudium in St. Petersburg, mit dort anschließenden Engagements am Staatlichen Michailovsky Opern- und Ballett-Theater. Als Liedbegleiterin wurde sie mehrfach bei internationalen Wettbewerben ausgezeichnet. Seit 1998 lebt Palmova in Deutschland, mit Engagements u.a. am Theater Regensburg und dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden.

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